Spinnrad gebraucht kaufen

Du möchtest ein gebrauchtes Spinnrad kaufen und möchtest wissen ob es taugt ?

Hier kannst Du sehen worauf Du achten musst.

Vorweg : das Spinnrad mit Tritt gab es im Mittelalter noch nicht, es hat also vor Publikum auf Mittelalter-Veranstaltungen nichts zu suchen. Möchte man jedoch richtig authentisches Garn für historisierte Textil-Projekte haben, kommt man meinst ums Selbst machen nicht herum. Ein Spinnrad ist also ein guter Helfer Daheim.

kleines Spinnrad : ein unfunktionaler Dekorations-Artikel

Es gibt Spinnräder mit unterschiedlichem Aufbau, die sogenannten Ziegen, das sind Modelle mit seitlichem Rad und die Böcke bei denen das Rad mittig gelagert ist.

Egal welches Modell, es sollte ein Rad haben das nicht so arg eiert. Das Rad sollte sich leicht drehen, oder zumindest so aussehen als ob man es wieder zum leicht drehen bringen kann. Vielen alten Spinnrädern fehlt meist nur ein wenig Liebe und Schmierstoff.

Fehlt der Antriebsriemen ist das kein Drama, den kann meist durch eine gehäkelte Baumwollschnur (Topflappen-Garn) ersetzen. Was nicht fehlen darf ist der Spinnwirtel und Spulen.

Den Tritt kann man mit handwerklichen Geschick erneuern.

Es muss eine Bremse vorhanden sein, die je nach Spinnrad-Modell ganz unterschiedlich sein kann. Bei alten Rädern ist es oft ein Griff der durch Drehung die Position des Rades verändert und somit mehr oder weniger Spannung auf den Riemen ausübt. Auch das sollte gängig sein.

Der wesentliche Teil eines Spinnrades ist der Spinnflügel der sich unabhängig von der Spule bewegen muss. Hinter der Spule sitzt der Wirtel. Bei gebrauchten Rädern muss man schauen ob das alles da ist. Wichtig sind auch Spulen, toll sind 3, denn jedes alte Spinnrad hat sein eigenes Format, das genau passen muss. Es gibt nur wenige Handwerker die mit viel Aufwand so etwas passgenau anfertigen können. Bei 3 Spulen kann man zwei mit Singlegarn füllen und auf dem 3ten verzwirnen

Zum gängig machen von alten Rädern :

Erst einmal entstauben und reinigen. Muss man richtig mit Wasser ran immer daran denken das Holz quillt und arbeitet. Besser ist es also mit wenig Wasser zu arbeiten.

Holzgewinde kann man mit einem trocknen Stück Seife einreiben, Metallteile kann man mit Ballistol oder WD40 entrosten und gängig machen. Zum Ölen eignet sich Nähmaschinenöl, nicht zu viel, immer schön an die Fliehkraft bei Bewegung denken. Lederteile vertragen gerne etwas Lederfett.

Spinnrad, ein sogenannter Bock

altes Spinnrad, eine sogenannte Ziege

modernes Spinnrad vom Hersteller Malotke

 

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