Welche Naht für welches Kleidungsstück

Mach doch mal eine Übersicht welche Naht man für welches Kleidungsstück genutzt hat …

Aus heutiger Sicht ist das ganz einfach, fast alle verbindenden Nähte an Strickstoffen werden in der heutigen Industrie mit der Overlock-Naht gearbeitet, Jeanshosen haben die klassische Kappnaht außen am Bein und innen eine glatte Naht. Trotz unserer modischen Vielfalt ist unsere Kleidung größtenteils nach den immer gleichen Schemen hergestellt.

Blickt man auf die erhaltenen Textilien der Vergangenheit zurück – über die vielen Generationen von fleißigen Händen und bedenkt das Menschen immer findig sind und nach der besten Lösung für den Moment suchen, kann man sich vorstellen das es vielfältige Lösungen gab.

Die Materialauswahl scheint eingeschränkter zu sein als heute, wo wir neben den Naturfaser eine Fülle von Kunstfaser zur Verfügung haben und auch Kunst und Natur miteinander verbinden können.

Die Auswahl an raffinierten Funktion-Textilien war sicherlich ähnlich groß wie heute. Die kleinere Auswahl an Grundfasern wurde durch Geschick und Kunstfertigkeit wett gemacht. Oder auch nicht wenn weder Kunstfertigkeit noch Geschick vorhanden war, auch dafür gibt es Belege.

Die Palette von unterschiedlichen Textilien verlangt eine Palette von unterschiedlichen Nähten.

Stichwahl Nr. 1 scheint der Überwendlichstich gewesen zu sein, über viele Jahrhunderte und bei einer Vielzahl von Textilien.

Die eisenzeitlichen Hosen aus Norddeutschland z.B. wurden mit einem elastischen Stich vernäht. Dieser Stich macht die vermutlich sehr eng sitzende Hose trotz eines unelastischen Gewebes zu einer Art Leggins. Einer Hose die viel aushält und vermutlich sehr bequem ist.

Die schnelle Übersicht und eine allgemeine Regel : „für ne Tunika machst A1 und ne Hose YX und Mützen macht man mit Dings“ gibt es einfach nicht.

 

Eine Übersicht der verwendeten Stichen gibt es hier :

https://www.zeitensprung-handweberei.de/2018/07/23/handnaht-ist-nicht-gleich-handnaht/

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