-Einleitung
Das Mittelalter wird gerne als statisch gesehen und in der Vorstellung der Menschen ist das “dunkle Zeitalter” alles Andere als mobil angesehen.
Geschichtsfenster hatte dazu ein Video auf Youtube gemacht, ich hatte das Thema auch schon länger “auf dem Schirm”.
Ich verlinke Andre’s Video hier
Statisches Leben im MA ist wirklich weit von der Wirklichkeit entfernt, gab es doch ein ausgeprägtes Wegenetz, was der Vorstellung des verfallenen römischen Strassennetzes widerspricht.
Sicher gab es kaum Wegebau “aus öffentlicher Hand”, dennoch gab es Wege, die auch heute noch zu finden sind.
Möchte hier mal auf Schummerungskarten bei der Recherche hinweisen, aber nicht näher darauf eingehen. (11)
Gründe für das Reisen im Mittelalter waren vielschichtig, genau wie heute:
- Handel & Fernhandel
- Bildung (Ausbildung, aufkommende Universitäten seit 1150 in Paris und 1348 Prag )
- Pilgerfahrten
- Kreuzzüge
- Feldzüge
- Reisende Hofstaaten
- Administrative Reisen von Landesfürsten
Sicher gab es mehr Gründe, warum Menschen sich auf den beschwerlichen Weg machten und das “Abenteuer” Reise auf sich nahmen.
Eine statische Gesellschaft war das Mittelalter sicher nicht.
In meiner Zeitstellung, die Mitte des 14. Jahrhunderts (Köln) kamen mir bei Recherchen zwei Namen unter, die ich hier gerne vorstellen möchte.
Zum Einen “meinen Arbeitgeber” und gnädigen Herrn den Erzbischof Wilhelm von Gennep von Köln, der bemerkenswert viel gereist ist.
Weiter einen “seiner Ritter” Rutger Raiz von Frentz, der als Berufssöldner weit herumgekommen ist.
Ich fange mit dem Erzbischof Wilhelm von Gennep an und reiche den zweiten Teil nach, da er schwieriger zu erfassen ist.
Wilhelm von Gennep († 15. September 1362 in Köln) war von 1349 bis 1362 Kurfürst und Erzbischof von Köln.
Er stammte aus einem kleineren niederrheinisch-maasländischen Grafengeschlecht, das nach dem Ort Gennep benannt ist. Bereits unter seinem Vorgänger Walram von Jülich war er als erzbischöflicher Sekretär in Köln tätig und dessen wichtigster Berater.
Nach dem Tod seines Vorgängers wurde er gegen den Willen des Königs (und späteren Kaisers) Karl IV. zum Erzbischof gewählt. Unterstützung fand er hierbei vor allem durch brabantische und französische Protektion, so dass er am 18. Dezember 1349 durch Papst Clemens VI. zum Erzbischof von Köln ernannt werden konnte. Wilhelm vereinbarte am 13. Mai 1351 mit Herzog Johann von Brabant, dessen Sohn Herzog Gottfried von Limburg (* 1347, † 1352) und den Städten Köln und Aachen auf zehn Jahre das Landfriedensbündnis Maas-Rhein.
Wilhelm erwies sich als tüchtiger Fürst und so gelang ihm binnen kurzer Zeit die wirtschaftliche Konsolidierung des Erzstiftes, was ihm die machtvolle Ausübung seiner landesherrlichen Gewalt ermöglichte. Seine kraftvolle Innenpolitik war die Grundlage für eine im Ganzen unkriegerische und erfolgreiche Außenpolitik. Diese gipfelte in einer intensiven Reichspolitik. Nicht nur politische Verbindungen nach Frankreich, England und dem nordwestlichen Europa waren die Folge, sondern vermutlich auch eine maßgebliche Mitwirkung an der Formulierung der Goldenen Bulle im Jahr 1356. Die Goldene Bulle bestätigte den Erzbischöfen von Köln die Kurfürstenwürde sowie das Erzamt des Erzkanzlers für Reichsitalien.
Er starb am 15. September 1362 in Köln. Hier wurde er in einem von ihm errichteten Hochgrab in der Kreuzkapelle des Kölner Domes beigesetzt.
Wilhelm war ein Förderer des Dombaus in Köln, er unterstützte den damaligen Dombauverein. Zur Finanzierung des Dombaus beschaffte er dem Erzstift päpstliche Ablässe. Zugleich muss er eine gewisse Verehrung für seinen Vorgänger besessen haben, dem er ebenfalls ein prächtiges Hochgrab errichten ließ.
Wilhelm entstammte einer kleinen maasländischen Dynastenfamilie, aus der ungefähr 200 Jahre zuvor vielleicht auch der heilige Norbert, der Gründer des Prämonstratenserordens und Erzbischof von Magdeburg, hervorgegangen war. Sie hatte ihren Sitz an der Mündung der Niers in die Maas. Wilhelms Vater war der Edelherr Heinrich II. von Gennep, seine Mutter kam nach Ausweis der Wappen auf seinem Hochgrab im Kölner Dom aus dem Hause Moers. Der Herkunft nach war der um 1310 geborene Wilhelm also eingebunden in die niederrheinländisch-nordwesteuropäische Adelswelt. Das sollte für seine Karriere und seinen Wirkungskreis von Bedeutung werden. Als weltgewandter und geschäftstüchtiger junger Mann, als welchen ihn der zeitgenössische Verfasser seines Lebensbildes in der Kölner Bischofschronik rühmt, verstand er es, sich schon früh eine Anzahl einträglicher kirchlicher Pfründen zu verschaffen. Er besaß zum Zeitpunkt seiner Bischofserhebung unter anderem Domkanonikate nicht nur in Köln, sondern auch in Lüttich, Utrecht und Mainz, außerdem Kanonikate in Bonn und Zyfflich sowie die Scholasterie in Aachen. Die angesehensten und ergiebigsten Stellen dürften die Propstei in Soest und die Kölner Domthesaurarie gewesen sein, die er 1338 und 1346 erwarb. Vermutlich verdankte er sie der Vermittlung des Kölner Erzbischofs Walram von Jülich, dessen vertrauter Ratgeber er nach Auskunft seines Biographen von Anfang an gewesen ist. Trifft das zu, hat er den Niedergang des Kölner Erzstifts in der Endphase von Walrams Episkopat nicht aufhalten beziehungsweise sich gegen die Einflüsterungen leichtfertiger Ratgeber, denen der Chronist die Schuld an der unerfreulichen Entwicklung zuschiebt, nicht durchsetzen können.
Nach Walrams Tod in Paris am 14.8.1349 sah Wilhelm seine Chance gekommen. Mit Hilfe des französischen Königs und des Herzogs von Brabant, zu denen er schon zuvor Verbindungen geknüpft hatte, betrieb er an der Kurie in Avignon seine Erhebung zum Erzbischof von Köln, die sich der Papst schon zu Walrams Lebzeiten unter Annullierung des domkapitularischen Wahlrechts reserviert hatte. Er konnte dabei den Kandidaten des Königs Karl IV. (Regierungszeit 1346-1378), den Kanzler Nikolaus von Olmütz (gestorben 1397), ausstechen, was zu einer kurzfristigen Verstimmung zwischen König und Erzbischof führte. Zu diesem Erfolg verhalf dem Kölner Domthesaurar nicht nur die gewichtige politische Unterstützung, von der die Rede war, sondern auch der Einsatz erheblicher Geldmittel – ein Chronist will von 70.000 Gulden wissen. Die Beschaffung dieses Geldes hielt den neuen Erzbischof, der vom Papst persönlich die Bischofsweihe empfing, noch bis zum Juli 1350 in Südfrankreich fest. Um seine Liquidität fürs Erste sicher zu stellen, erlaubte ihm der Papst, seine Pfründeneinkünfte noch weitere drei Jahre zu beziehen, was kirchenrechtlich eigentlich untersagt war.
Villeneuve | Bündnis mit König Philipp von Frankreich | 19. Mai 1350 | |
Avingnon | Vor Juni 1350 | ||
Avingnon | Bischofsweihe vom Papst persönlich | Mitte Juni 1350 | |
Hülchrath | 26. Jul 1350 | ||
Wittlich | Bündnis mit EZB Trier | 2.Sep 1350 | |
Poppelsdorf | Brief an König Karl IV, Reise zu ihm nach Böhmen zu gefährlich | (1) | 4.Sep 1350 |
Kloster Weiher vor Köln | Bündnis EZB Mit Köln | (2) | 28. Sep 1350 |
Vreden | Stift Vreden | 25. Okt 1350 | |
Bonn | Dank an Bonn für die freundliche Aufnahme | 14. Nov 1350 | |
Köln | ?
Bündnis Dortmund/EZB Köln tritt bei |
20.Dez 1350 | |
Godesburg | 26. Dez 1350 | ||
So geht das erste Amtsjahr für Erzbischof Gennep zu Ende.
Ich habe mal die mittleren Entfernungen nach modernem Strassennetz zusammenaddiert, es kämen 2160 Kilometer an Reisetätigkeit zusammen. Leider fehlen mir noch Daten, um das mit den (möglichen) Wegen in der Mitte des 14. Jhd’s zu vergleichen.
Doch recht beachtlich, wenn man daran denkt, dass mit Pferd, Wagen und/oder Schiff gereist wurde, man den Naturgewalten ausgesetzt war und öfter ein Lager aufgeschlagen werden musste.
Die weiteren Aufenthalte dienen nur der Veranschaulichung, wo Genepp Station gemacht hat, ich finde es erstaunlich.
Die angebenen Wappen sind nur symbolhaft, bis auf das kölner Wappen (eigene Aufnahme) habe ich sie Wikipedia entnommen und können Mitte des 14. Jahrhunderts anders gestaltet gewesen sein.
1351 ff.
bei Engers | 2. Apr 1351 | ||
Godesburg | 7. Apr 1351 | ||
bei Neuß | 4. Mai 1351 | ||
Landfrieden Brabant, Köln, Aachen, Ezb Gennep, | 13.Mai 1351 | ||
Hülchrath | Amt Hülchrath
Burg. Landesburg |
13. Jul 1351 | |
Soest | 24. Aug 1351 | ||
Bonn | 16. Nov 1351 | ||
Lechenich | 3.Dez 1351 |
Was mir aufgefallen ist, dass gerne “bei Engers…etc” angegeben wird, ob damit evtl ein Lager gemeint wurde, eine Herberge? Burgen und Klöster werden sonst genannt. Leider lässt sich das aus den Unterlagen oft nicht ersehen.(16)
Rheinberg | 19.April 1352
S.90 |
||
Attendorn | 3. Juni 1352
S.91 |
||
Godesberg | 8. Aug 1352
S.94
|
||
Brühl | 9. Aug 1352 | ||
Andernach | 27. Aug 1352 | ||
Köln | ???? | 22.Sep 1352 | |
Landfrieden Gennep(Westfalen) ; Bischof v. Münster ; Bischof v. Paderborn ; Graf Engelbert von der Mark ; Städte Münster, Soest; Dortmund | 16. Okt 1352 | ||
Bonn | 11.Feb 1353 | ||
Uerdingen | März/Apr 1353 | ||
Rheinberg | März/Apr 1353 | ||
Kamp (Lintfort) | 21. Mar 1353 | ||
Recklinghausen | 6. Apr 1353 | ||
Rheinberg | 10. Apr 1353 | ||
10.Juni 1353 | |||
Bonn | 30.Juni 1353 | ||
Vor Daun | 23.Juli 1353
|
||
Lechenich | 10. Aug 1353 | ||
Brühl | 23.Sep 1353
S.132 |
||
Köln | Amtsantritt Coeln (angeblich) | 10.Okt 1353
S.134 |
|
Lechenich | 28. Okt 1353 | ||
Godesberg | Burg und Amt Hardt⚔ | 2. Nov 1354 | |
Speyer | 4.Dez 1353 | ||
Mainz | Zeuge f. König Karl IV.
u.A. Burg Ahrenthal |
(16) gute Ortsangabe | 14.Dez 1353
S. 141 ff |
Lahnstein | 13. Jan 1354 | ||
Köln | 2. Feb 1354 | ||
Aachen | Krönung König Karls IV. Frau Anna | 9.Feb 1354 | |
Trier | König Karl IV: Recht das Reichsbanner gegen die Feinde des Reiches zu führen „aufzuheben“
|
14. Feb 1354
S 150 |
|
Lechenich | 27. Feb 1354 | ||
Metz | Hoftag | (15) | 16.Mar 1354 |
Rheinberg | 25 Apr 1354 | ||
Godesberg | 8. Mai 1354 | ||
Rolandseck | Hinweis auf Anwesenheit | 14. Mai 1354 | |
⚔Burg Griepekoven eingenommen (3) | Hinweis auf Anwesenheit | 30. Mai 1354 | |
Lechenich, Burg (Wohnturm) | Hochschloss W.Jülich, W v.Gennep | 1. Jun 1354 | |
Köln | 7. Jul 1354 | ||
Gennep verletzt sich am Bein, heilt nie. (17) | 14. Juli 1354 | ||
Truppen EzB und Markgraf von Jülich | ⚔Zerstörung Burg Hoenborch (3) | Ort unbekannt | 22. Juli 1354 |
Rheinberg | 2. Aug 1354 | ||
Soest | 27.Aug 1354 | ||
Brilon | 15.Sep 1354
Hanse |
||
Schmallenberg | Sep 1354
Hanse |
||
Koblenz | Vertrag EzB Trier, Ezb Mainz, EzB Köln
Landfrieden |
24.9.1354 | |
Hardt, Burg | Nahe Euskirchen, gegen Abend | 12.Dez 1354 | |
Deutz | 28. Dez 1354
S.189 |
||
Brühl, Wasserburg | 4. Mai 1355
Regest S. 194 |
||
Bonn | 2.Juni.1355 | ||
Lechenich | Hochschloss | 25.Juli 1355 | |
Brühl | 11. Sep 1355 | ||
Frankfurt | 15. Dez 1355 | ||
Nürnberg | Reichstag | 24 Dez 1355~12.Jan 1356
10 Jan 1356 Goldene Bulle Rechte EzB Köln
|
|
Godesberg, Burg | 3. Feb 1356 | ||
Lechenich | Hochschloss | 8. Mar 1356 | |
Bonn | 11. Mar 1356 | ||
Brühl | 17. Mar 1356 | ||
Rheinberg | 1.Apr 1356 | ||
Hardt, Burg | 14. Mai 1356 | ||
Godesberg | 15. Mai 1356 | ||
Neuß | 26. Juni 1356 | ||
Brühl | 13. Aug 1356 | ||
Kleve | Weihe Neubau Chor Stift- und Pfarrkirche Kleve | 14. Sep 1356 | |
Köln | 15.Sep 1356 | ||
Linz | Amt Altenwied
Fähre Linz – Kripp |
18. Sep 1356
S.235 Regest |
|
Hülchrath ⚔ | Amt Hülchrath
Burg. Landesburg Bestellung des Marschalls Johann v. Padberg, Quittungen Sold (4) (3) |
3. Okt 1356
S.239 Regest
|
|
Lechenich ⚔ | Hochschloss
Schlichtung Burg Empel (6) |
18.Okt 1356
S242+243 Regest |
|
Godesberg | 21. Okt 1356 | ||
Köln | Genneperhof?
Sold (9) |
2. Nov 1356 | |
Lechenich | 17. Nov 1356 | ||
Metz | Reichstag, Hoftag | (14) | 29. Nov 1356
S.248ff Regest |
Rolandseck | Burg | Nur Hinweis auf Anwesenheit | 6. Jan 1357 |
Bonn | 16. Jan 1357 | ||
Brühl | 19. Jan 1357
S257 Regest |
||
Koblenz | Erneuerung Bündnis Trier, Mainz, Köln | (12) | 30 Jan 1357
S259 Regest |
Aachen | Ausbau Stadtbefestigung von Aachen Bulle Kaiser Karl IV | (13) | 14 Feb 1357 |
Andernach | Bestätigung Privilegien Goldene Bulle | 21. Feb 1357
S 260
|
|
Köln | Dombau | 26.Feb 1357 | |
Rheinberg ⚔ | Verlängerung Marschallamt Padberg | 15. Mar 1357 | |
Bonn ⚔(7) | Quittungen an Söldner + Geschenke | 20.Apr 1357
S. 268 Regest |
|
Andernach | Totschlag | 29.Apr 1357
S.269 |
|
Aachen | 31. Mai 1357 | ||
Rolandseck | Burg | Nur Hinweis auf Anwesenheit | 6. Juni 1357 |
Brühl | 20.Juni 1357 | ||
Köln ⚔ | Nachlese Arnsberger Krieg
|
2. Aug 1357 | |
Köln | Dombau | 2. okt 1357 | |
Hülchrath | 13. Okt 1357 | ||
Bonn | 23. Okt 1357 | ||
Köln | 26. Okt 1357 | ||
Bonn | 30. Okt 1357 | ||
Godesberg | 12.Nov 1357 | ||
Andernach | 14. Dez 1357 | ||
Lechenich | 31. Dez 1357 | ||
Bonn | 24. Feb 1358 | ||
Brühl | 13. Mar 1358
S.296 |
||
Bonn | 26. Apr 1358 | ||
Lechenich | 23.Mai 1358 | ||
Rheinberg | 2.Juli 1358 | ||
20. Juli 1358 Aufhebung Interdict Arnsberg (10) | |||
Köln | 3. Aug 1358
S.312 |
||
Godesberg | 11. Aug 1358 | ||
Lechenich | 19. Nov 1358
|
||
Bonn | 3. Dez 1358 | ||
Lechenich | 8.Dez 1358 | ||
Köln | 15. Dez 1358
S. 322 |
||
Lechenich | 6. Feb 1359 | ||
Bonn | 24. Feb 1359 | ||
Godesberg | 25. Feb 1359 | ||
⚔ | Rolandswerth, Befestigung | Nur Hinweis auf Anwesenheit | 1. Mar 1359
S. 327 |
Köln | Rolandswerth, Aufgabe | 12. Mar 1359
S.329 |
|
Mainz | Treffen mit Kaiser Karl IV | 15-16. Mar 1359
S.330 |
|
Rheinberg | Treffen mit Abgesandten aus Xanten | 23. Mar 1359 | |
Aachen | Zeuge f. Kaiser Karl IV. | 26. Mar 1359
S.331 |
|
Jülich | |||
Lechenich | 6. Apr 1359 | ||
Villmar ⚔ | Belagerung von Villmar durch EzB Köln und Trier | Juni 1359 | |
Linz | 13. Juni 1359 | ||
Brühl | Burg Neuenberg Verfügung | 16. Juli 1359 | |
⚔ | Nachricht zum Stand der Belagerung von Villmar | unklar, eher Botenbrief | 26. Juli 1359 |
Lechenich | 4. Aug 1359 | ||
Bonn | 9. Sept 1359 | ||
Bacharach | Unterredung Pfalzgraf Ruprecht d. Ä. und EzB Gerlach von Mainz
Verleumdung EvB Wilhelm Kaiser abzusetzen |
11. Nov 1359 | |
Rheinberg | 9. Dez 1359 | ||
Lechenich | 2. Jan 1360 | ||
Godesberg | 11. Jan 1360 | ||
Vom Kaiser | EzB Gennep soll vermitteln zwischen Frankreich und England ⚔ | Brief durch Boten | 27. Jan 1360
S. 361 |
Neuss | 6. Mar 1360 | ||
Lechenich | 11.Mar 1360 | ||
Rheinberg | 13. Mar 1360 | ||
Köln | 27. Mar 1360 | ||
Hafturlaub J | unklar, unleserlich | 28. Apr 1360
S.366 |
|
Lechenich | 2. Mai 1360 | ||
Huissen Gelderland | Treffen mit Abgesandten aus Arnheim | zwischen 8. und 14. Juni 1360 | |
Lechenich | 21. Juni 1360 | ||
Neuß | Streit mit Johann Herrn von Reifferscheid ⚔ | 12. Aug 1360 | |
Bonn | Schiedsspruch ⚔ | 23. Aug 1360
S.376 |
|
Rheinberg | 14. Sep 1360 | ||
Köln | Burg Tomburg | 18. Sep 1360 | |
Mainz | 30. Sep 1360 | ||
Köln | 1.Okt 1360 | ||
Mainz | Kurfürstengeschäft | 9. Okt 1360 | |
Köln | 3. Nov 1360
S. 385 |
||
Bonn | 7. Nov 1360 | ||
Quittung für einen Hengst über 3 Fuder Wein und 200 Schilde, 150 Schilde bleibt der EzB schuldig J | 25. Nov 1360 | ||
Köln | 27. Nov 1360 | ||
Hackenbroich | Streit mit Johann Herrn zu Reifferscheid
Burg Bedburg
|
vor 13.Dez 1360
S.391 |
|
Kronenburg | S.394V | ||
Virneburg | |||
Lechenich | 7. Feb 1361 | ||
Köln | 25 Feb 1361 | ||
Rheinberg | 5. Mar 1361 | ||
Köln | 24.Mar 1361 | ||
Nürnberg | 7.Apr 1361 | ||
Köln | 1.Mai 1361 | ||
Vorahnung seines Todes? | 23.Mai 1361
S.416 |
||
Bonn | Bauarbeiten Ezb Burg Villich | 29.Mai 1361 | |
Köln | Kapitelsaal Kölner Domstift | 11.Jun 1361 | |
Lechenich | Stadt Zülpich | 16.Jun 1361 | |
Rheinberg | 7.Juli 1361 | ||
Köln | 12.Sep 1361 | ||
28. Okt 1361
Johann Herr von Schleiden erobert Altenkirchen⚔ |
|||
Lechenich | 8.Jan 1362 | ||
Zwischenzeitlich EzB abwesend | |||
Köln | Rechte zur letzten Ölung an Pfarrer Johannes zu Kempen | 27.Mai 1362
S. 431 |
|
Köln | †
15. Sep 1362 |
Zu (1) Seine Ablehnung den König Karl IV. zu treffen könnten in der Tatsache begründet sein, daß Reisen in der Pestzeit gefährlich war. Eine weitere Erklärung könnte sein, daß Gennep nicht zu König Karl IV. reisen wollte, der gegen seine Wahl eingetreten war und der durch Papst Clemens VI. dennoch ernannt worden ist.
Später wurden Gennep und Karl IV. sich schätzende Partner in der Reichspolitik.
Zu (2), ältestes bekanntes kölner Wappen aus dem Gereonsfenster von 1330, damaliges Wappen in Hansefarben mit drei goldenen Kronen, die 11 “Tränen” fehlten noch.
Zu (Arnsberg)
- Gegen Arnsberg, Soldrechnungen
Johann von Padberg
|
Ritter Egbert Speigel und Johann Speigel und drei weitere Leute | 100 Schilde |
Johann, Gottschalk, Friedrich von Padberg und 17 weitere Leute | 300 Schilde | |
Johann von Hatzfeld und 4 Weitere | 100 Schilde | |
Volbert von Derenbach und 4 Weitere | 60 Schilde | |
Kraft von Rodenhusen und 4 Weitere | 50 Schilde | |
Heidenreich von Bochenowe und 1 Weiterer | 25 Schilde | |
Ruprecht Schobel und 1 Weiterer | 20 Schilde | |
Johann von Wellemere, Gottschalk v. Wellemere und 1 Weiterer | 36 Schilde | |
Marschall selbst mit 30 Leuten | 480 Schilde | |
Herrmann von Plettenberg und 2 Weitere | 60 Schilde | |
Hunold von Plettenberg | + 2 Weitere | 100 |
Heinrich Spigel | +25 Leute | 600 alte Schilde |
Johann von Sayn | ungenannte Zahl Leute + Zugang zu Burg Freusburg (Vreusberg) Westerwald | 250 Mark kölner Pagament (5) |
1 Schild in cölnische Mark (5)
1363 3 Mark cölnisch = 1 Schudet (Schild) franz. ecu (Silbermünze)
Kölner Pagament “Papierwährung”
Zu (6)
In einer Urkunde aus dem Jahr 1349 erklärt Rütger Empel zudem zu einem Offenhaus Kölns.[6] Trotzdem gab es weiterhin Konflikte, denn in der Folgezeit wurde Haus Empel durch erzbischöfliche Truppen belagert. In einem Sühnevertrag vom 18. Oktober 1356 musste
Rütger von Hönnepel dem Kölner Erzstift seinen Besitz erneut als Lehen und Offenhaus (8) auftragen. Außerdem wurde ihm verboten,
Haus Empel ohne die Einwilligung des Erzbischofs weiter zu befestigen.[7] Rütgers Sohn Luysse folgte seinem Vater als Besitzer nach und nannte sich als erstes Mitglied seiner Familie auch „von Empel“.
Im Jahr 1387 wurde die Burg durch Truppen der klevischen Stadt Wesel belagert, wobei die Belagerer schon eine Steinbüchse eingesetzt haben sollen.
Zu (7) Mit ⚔ gekennzeichnete Einträge sollen Konflikte markieren, nicht notwendigerweise gewalttätige Auseinandersetzungen
Zu (8) Öffnungsrecht – Wikipedia
Zu (9) Sold für Ritter Engelbert Zobbe 40 adelige Reiter 1800 Goldschilde
(10)
Ein Interdikt (lat.: „Untersagung“) ist das Verbot von gottesdienstlichen Handlungen, das als Kirchenstrafe für ein Vergehen gegen das Kirchenrecht verhängt wird.
(11)
In NRW sind Schummerungskarten über Geoportal bzw Bezirksregierung NRW öffentlich erreichbar.
Man findet viele Alte Wege 🙂
(12)
Kopfregest:
Die Erzbischöfe Gerlach von Mainz, Boemund von Trier und Wilhelm von Köln erneuern und verbessern ihre Einung und Freundschaft von 1354.
Vollregest:
Koblenz – Erzbischof Gerlach tut kund, dass er, Erzbischof Boemund von Trier und Erzbischof Wilhelm von Köln übereingekommen sind, ihre Einung und Freundschaft, die sie zu Koblenz am 24. Sept. 1354[a] geschlossen haben, zu erneuern und in etlichen Punkten zu bessern und zu klären.
Sie haben drei Ratmannen erkoren: Erzbischof Gerlach seinen Burggraf zu Lahneck (Lon-), Daniel von Langenau (-aw),[b] Erzbischof Boemund den Ritter Dietrich von Staffel und Erzbischof Wilhelm den Ritter Dietrich den Alten von Hadamar (-emar) . Diese sollen über Streitigkeiten, die Mannen, Burgmannen, Dienstmannen oder Untertanen eines der Erzbischöfe unter sich oder mit denen eines der anderen haben, mit Minne oder mit Recht entscheiden und zwar alle zwei Monate, vom Februar an, am ersten des Monats in Koblenz. Außerdem müssen die Ratleute zur Erledigung dringender Sachen, wenn einer von ihnen es fordert, binnen 8 Tagen nach dessen Mahnung in Koblenz zusammenkommen. Was zwei von ihnen bestimmen, ist rechtskräftig. Wer von ihnen seinen Ausspruch unter seinem Siegel gegeben hat, ist nicht verpflichtet, länger zu bleiben. Wenn einer der Ratleute stirbt, verhindert (begriffen wurde mit lybes not oder mit herren not) oder außer Landes ist, so hat sein Herr auf Mahnung der andern Ratleute unverzüglich einen Ersatzmann zu stellen, der seinen Eid den beiden andern Ratleuten zu leisten hat. Die drei Ratleute haben sich den drei Erzbischöfen gegenüber eidlich verpflichtet, nach bestem Wissen Recht zu sprechen. Wenn jemand einen Rechtsspruch der Ratleute nicht befolgt, so soll man gemäß den früheren Bündnisbriefen verfahren.[c]
In Streitigkeiten unter den drei Eizbischöfen selbst, in Sachen, die deren Stifte oder Lande betreffen, bei Schuldforderungen an die Erzbischöfe und andern großen Sachen haben die Ratleute nichts zu sagen; hierin soll es gehalten werden, wie das frühere Bündnis bestimmt.[d] Doch über Schulden, die Mann- oder Burglehen betreffen, sollen die Ratleute entscheiden. Wer nach dem Urteil der Ratleute von Lehen oder Burglehen Schuldforderungen an einen der Erzbischöfe hat, darf diesen pfänden, muß aber die Pfänder einem Amtmanne seines Herrn übergehen, um durch dessen Vermittlung befriedigt zu werden. Wer in anderer Weise pfändet, wird gemäß den früheren Bündnisbriefen zur Verantwortung gezogen. Wenn ein Mann oder Untertan des einen solche des anderen vor das Reichsgericht heischt, so soll der Herr des Beklagten nur dann die Sache vom Reichsgericht vor sein Gericht zurückfordern, wenn die Beklagten ihm genügende Sicherheit gehen, dass sie in der Suche vor den drei Ratleuten zu Recht stehen werden. Die Ratmannen haben des Recht, die bestimmten Tagungen zu verlängern oder zu kürzen (nach Mehrheitsbeschluß).
– G. zu Cobelencz off den nehsten mandag vor unsir frowen dage lichtmesse den man nennit zu latine purificacio 1357.
(13)
Kopfregest:
Bitte an Papst Innocenz VI. um ein Kanonikat des Würzburger Domstiftes für Lupold von Grumbach und ein solches in der Würzburger Diözese für Eberhard von Grumbach.
Vollregest:
K. Karl, Talayrandus, Kardinalbischof von Albano, Karl, Herzog von der Normandie, Delphin von Vienne und Erstgeborner des Königs von Frankreich, die Erzbischöfe Gerlach von Mainz, Wilhelm von Köln, Ludwig der Römer, Markgraf von Brandenburg und von der Lausitz, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Baiern und Erzkämmerer des römischen Reiches, Rudolf, Herzog von Sachsen, Erzmarschall des römischen Reiches, Ruprecht d. Ä., Herzog von Baiern und Pfalzgraf bei Rhein, Erzkämmerer des römischen Reiches, bitten P. Innocenz VI. um ein Kanonikat des Würzburger Domstiftes für Lupold von Grumbach (Grun-) und um ein Archidiakonat in der Würzburger Diözese für Eberhard von Grumbach.
– Genehmigt unter dem Datum: Avinione XVI. kal. Martii. anno V.
(14)
Metz (?) – Erzbischof Gerlach besiegelt (nach Boemund von Trier, vor Wilhelm von Köln, Ruprecht von der Pfalz und Ludwig von Brandenburg) die Urkunde König Karls IV. über die Beilegung des Streites, den die Herzöge Rudolf von Sachsen und Wenzel von Luxemburg über das Recht des Schwerttragens hatten.
– D. Metis 1357 indict. X., nonis Januar. stilo Gallico regn. 11, imp. 2.
(15)
Kopfregest:
Erzbischof Gerlach von Mainz ist mit anderen bei König Karl in Metz.
Vollregest:
Metz – Erzbischof Gerlach von Mainz, Erzbischof Balduin von Trier,[a] Erzbischof Wilhelm von Köln und Herzog Rudolf von Sachsen sind gegenwärtig bei dem Schiedsspruch König Karls zwischen den Pfalzgrafen Ruprecht d. Ä. und Ruprecht d. J., worin auch bestimmt wird, dass dieser für Schulden jenes nicht pfandbar sein soll.
Fußnotenapparat:
[a] Balduin war am 21. Jan. 1354 gestorben. Boemund von Saarbrücken wurde am 3. Februar erwählt, aber erst am 2. Mai durch Innocenz VI. providiert (Sauerland, Urk. und Regesten zur G. der Rheinlande 4 Nr. 86a und Nr. 122). Daher heißt es z. B. in Karls Urk. vom 20. März (Regest Nr. 98) vacante sede Treverensi. Boemund war in Metz zugegen und ging von dort, durch eine Supplik Karls unterstützt, am 31. März nach Avignon (Sauerland Nr. 103, Nr. 110, Nr. 147).
[b] wann wir zu anderen zeiten, do wir Romischer kunig gewest sein und unsir erste farte geyn Metze getan haben 1354 . . .
[c] Diese Urk. selbst — Or. Perg. (Siegel an Pressel): a. a. O. facz. 19; Regest: Böhmer-Huber Nr. 1809, Koch u. Wille Nr. 2799 – hat keine Zeugen und nennt keinen der drei Kurfürsten, die damals außer dem Pfälzer in Metz waren. Ihre Namen neben dem Balduins (vgl. Anm. 1) sind erst bei der Bestätigung hinzugefügt worden.
Zu (16)
Ort des Lagers
Kopfregest:
Kuno von Falkenstein bestätigt einige Verpfändungen durch Erzbischof Gerlach von Mainz.
Vollregest:
Kuno von Falkenstein (Valkinstein), Dompropst zu Mainz, bekundet, dass ihm sein gnädiger Herr Erzbischof Gerlach mit Willen des Domkapitels Klopp, Bingen, Ehrenfels und den halben Zoll daselbst und andere Burgen, Leute, Dörfer und Lande versetzt hat in der Weise, wie die im Wortlaut folgende Urkunde des Erzbischofs besagt.[a]
Er gelobt bei dem Eid, den er in den Sühne geschworen hat, die Pfandgüter, solange sie in seiner Hand sind, so zu halten, wie darüber bestinimt ist; dasselbe sollen auch seine Erben tun oder wem er die Pfandgüter übergeben wird. Wenn die Pfandgüter gelöst oder sonst ledig werden, wie es vereinbart ist, sollen sie ledig und los und auch die Mannen, Burgmannen und Leute der Pfandgüter ihrer Eide, die sie ihm darüber geschworen haben, ledig sein.
Mit ihm siegeln auf seine Bitte: Erzbischof Wilhelm von Köln, Erzkanzler in Italien, Johann, Elekt zu Straßburg und die Grafen Heinrich von Veldenz und Friedrich von Saarwerden.
– Geben off dem velde vor Mencz by santa Albans closter, 1354 des nesten fritages nach dem jaresdage.
(17)
Gennep verletzte sich am Bein (Juli 1354), leider habe ich über die Umstände (noch) nichts gefunden, er starb 8 Jahre später an der nie geheilten Wunde in Köln.
Quellen:
- Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter Band 3 durch Onlinezugang Universitätsbibliothek in Bonn
- https://www.ingrossaturbuecher.de/
- Altwege in Deutschland – Römerstraßen / Mittelalter
- Das Kölner Pagament von 1289 bis 1357 (nwbib.de)
- https://www.lwl.org/landesmuseum-download/kdm/archiv/2000/kdm_07_2000.pdf
- https://doi.org/10.7788/jbkgv.1990.61.1.35
- “Zeitspurensuche: Münzen” (5)
- Wappen aus Wikipedia
- https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/
- https://www.koelner-dom.de/grabmaeler/grabmal-wilhelm-von-gennep