Reisen im Spätmittelalter? Zwei Beispiele aus dem Kölner Raum um 1350

-Einleitung

Das Mittelalter wird gerne als statisch gesehen und in der Vorstellung der Menschen ist das “dunkle Zeitalter” alles Andere als mobil angesehen.

Geschichtsfenster hatte dazu ein Video auf Youtube gemacht, ich hatte das Thema auch schon länger “auf dem Schirm”.

Ich verlinke Andre’s Video hier

Statisches Leben im MA ist wirklich weit von der Wirklichkeit entfernt, gab es doch ein ausgeprägtes Wegenetz, was der Vorstellung des verfallenen römischen Strassennetzes widerspricht.

Sicher gab es kaum Wegebau “aus öffentlicher Hand”, dennoch gab es Wege, die auch heute noch zu finden sind.

Möchte hier mal auf Schummerungskarten bei der Recherche hinweisen, aber nicht näher darauf eingehen. (11)

Gründe für das Reisen im Mittelalter waren vielschichtig, genau wie heute:

  • Handel & Fernhandel
  • Bildung (Ausbildung, aufkommende Universitäten seit 1150 in Paris und 1348 Prag )
  • Pilgerfahrten
  • Kreuzzüge
  • Feldzüge
  • Reisende Hofstaaten
  • Administrative Reisen von Landesfürsten

Sicher gab es mehr Gründe, warum Menschen sich auf den beschwerlichen Weg machten und das “Abenteuer” Reise auf sich nahmen.

Eine statische Gesellschaft war das Mittelalter sicher nicht.

In meiner Zeitstellung, die Mitte des 14. Jahrhunderts (Köln) kamen mir bei Recherchen zwei Namen unter, die ich hier gerne vorstellen möchte.

Zum Einen “meinen Arbeitgeber” und gnädigen Herrn den Erzbischof Wilhelm von Gennep von Köln, der bemerkenswert viel gereist ist.

Weiter einen “seiner Ritter” Rutger Raiz von Frentz, der als Berufssöldner weit herumgekommen ist.

Ich fange mit dem Erzbischof Wilhelm von Gennep an und reiche den zweiten Teil nach, da er schwieriger zu erfassen ist.

                                           

 

Wilhelm von Gennep († 15. September 1362 in Köln) war von 1349 bis 1362 Kurfürst und Erzbischof von Köln.

Er stammte aus einem kleineren niederrheinisch-maasländischen Grafengeschlecht, das nach dem Ort Gennep benannt ist. Bereits unter seinem Vorgänger Walram von Jülich war er als erzbischöflicher Sekretär in Köln tätig und dessen wichtigster Berater.

Nach dem Tod seines Vorgängers wurde er gegen den Willen des Königs (und späteren KaisersKarl IV. zum Erzbischof gewählt. Unterstützung fand er hierbei vor allem durch brabantische und französische Protektion, so dass er am 18. Dezember 1349 durch Papst Clemens VI. zum Erzbischof von Köln ernannt werden konnte. Wilhelm vereinbarte am 13. Mai 1351 mit Herzog Johann von Brabant, dessen Sohn Herzog Gottfried von Limburg (* 1347, † 1352) und den Städten Köln und Aachen auf zehn Jahre das Landfriedensbündnis Maas-Rhein.

Wilhelm erwies sich als tüchtiger Fürst und so gelang ihm binnen kurzer Zeit die wirtschaftliche Konsolidierung des Erzstiftes, was ihm die machtvolle Ausübung seiner landesherrlichen Gewalt ermöglichte. Seine kraftvolle Innenpolitik war die Grundlage für eine im Ganzen unkriegerische und erfolgreiche Außenpolitik. Diese gipfelte in einer intensiven Reichspolitik. Nicht nur politische Verbindungen nach Frankreich, England und dem nordwestlichen Europa waren die Folge, sondern vermutlich auch eine maßgebliche Mitwirkung an der Formulierung der Goldenen Bulle im Jahr 1356. Die Goldene Bulle bestätigte den Erzbischöfen von Köln die Kurfürstenwürde sowie das Erzamt des Erzkanzlers für Reichsitalien.

Er starb am 15. September 1362 in Köln. Hier wurde er in einem von ihm errichteten Hochgrab in der Kreuzkapelle des Kölner Domes beigesetzt.

Wilhelm war ein Förderer des Dombaus in Köln, er unterstützte den damaligen Dombauverein. Zur Finanzierung des Dombaus beschaffte er dem Erzstift päpstliche Ablässe. Zugleich muss er eine gewisse Verehrung für seinen Vorgänger besessen haben, dem er ebenfalls ein prächtiges Hochgrab errichten ließ.

Wil­helm ent­stamm­te ei­ner klei­nen maas­län­di­schen Dy­nas­ten­fa­mi­lie, aus der un­ge­fähr 200 Jah­re zu­vor viel­leicht auch der hei­li­ge Nor­bert, der Grün­der de­s­ ­Prä­mons­tra­ten­ser­or­dens und Erz­bi­schof von Mag­de­burg, her­vor­ge­gan­gen war. Sie hat­te ih­ren Sitz an der Mün­dung der Niers in die Maas. Wil­helms Va­ter war der Edel­herr Hein­rich II. von Gen­nep, sei­ne Mut­ter kam nach Aus­weis der Wap­pen auf sei­nem Hoch­grab im Köl­ner Dom aus­ ­dem Hau­se Mo­ers. Der Her­kunft nach war der um 1310 ge­bo­re­ne Wil­helm al­so ein­ge­bun­den in die nie­der­rhein­län­disch-nord­west­eu­ro­päi­sche Adels­welt. Das soll­te für sei­ne Kar­rie­re und sei­nen Wir­kungs­kreis von Be­deu­tung wer­den. Als welt­ge­wand­ter und ge­schäfts­tüch­ti­ger jun­ger Mann, als wel­chen ihn der zeit­ge­nös­si­sche Ver­fas­ser sei­nes Le­bens­bil­des in der Köl­ner Bi­schof­s­chro­nik rühmt, ver­stand er es, sich schon früh ei­ne An­zahl ein­träg­li­cher kirch­li­cher Pfrün­den zu ver­schaf­fen. Er be­saß zum Zeit­punkt sei­ner Bi­schofs­er­he­bung un­ter an­de­rem Dom­ka­no­ni­ka­te nicht nur in Köln, son­dern auch in Lüt­tich, Ut­recht und Mainz, au­ßer­dem Ka­no­ni­ka­te in Bonn und Zyff­lich so­wie die Scho­las­te­rie in Aa­chen. Die an­ge­se­hens­ten un­d er­gie­bigs­ten Stel­len dürf­ten die Props­tei in Soest und die Köl­ner Domthe­sau­ra­rie ge­we­sen sein, die er 1338 und 1346 er­warb. Ver­mut­lich ver­dank­te er sie der Ver­mitt­lung des Köl­ner Erz­bi­schof­s Wal­ram von Jü­lich, des­sen ver­trau­ter Rat­ge­ber er nach Aus­kunft sei­nes Bio­gra­phen von An­fang an ­ge­we­sen ist. Trifft das zu, hat er den Nie­der­gang des Köl­ner Erz­stifts in der End­pha­se von Wal­rams Epis­ko­pat nicht auf­hal­ten be­zie­hungs­wei­se sich ge­gen die Ein­flüs­te­run­gen leicht­fer­ti­ger Rat­ge­ber, de­nen der Chro­nist die Schuld an der un­er­freu­li­chen Ent­wick­lung zu­schiebt, nicht durch­set­zen kön­nen.

Nach Wal­rams Tod in Pa­ris am 14.8.1349 sah Wil­helm sei­ne Chan­ce ge­kom­men. Mit Hil­fe des fran­zö­si­schen Kö­nigs und des Her­zogs von Bra­bant, zu de­nen er schon zu­vor Ver­bin­dun­gen ge­knüpft hat­te, be­trieb er an der Ku­rie in Avi­gnon sei­ne Er­he­bung zum Erz­bi­schof von Köln, die sich der Papst schon zu Wal­rams Leb­zei­ten  un­ter An­nul­lie­rung des dom­ka­pi­tu­la­ri­schen Wahl­rechts re­ser­viert hat­te. Er konn­te da­bei den Kan­di­da­ten des Kö­nigs Karl IV. (Re­gie­rungs­zeit 1346-1378), den Kanz­ler Ni­ko­laus von Ol­mütz (ge­stor­ben 1397), aus­ste­chen, was zu ei­ner kurz­fris­ti­gen Ver­stim­mung zwi­schen Kö­nig und Erz­bi­schof führ­te. Zu die­sem Er­folg ver­half dem Köl­ner Domthe­sau­rar nicht nur die ge­wich­ti­ge po­li­ti­sche Un­ter­stüt­zung, von der die Re­de war, son­dern auch der Ein­satz er­heb­li­cher Geld­mit­tel – ein Chro­nist will von 70.000 Gul­den wis­sen. Die Be­schaf­fung die­ses Gel­des hielt den neu­en Erz­bi­schof, der vom Papst per­sön­lich die Bi­schofs­wei­he emp­fing, noch bis zum Ju­li 1350 in Süd­frank­reich fest. Um sei­ne Li­qui­di­tät fürs Ers­te si­cher zu stel­len, er­laub­te ihm der Papst, sei­ne Pfrün­den­ein­künf­te noch wei­te­re drei Jah­re zu be­zie­hen, was kir­chen­recht­lich ei­gent­lich un­ter­sagt war.

 

Villeneuve Bündnis mit König Philipp von Frankreich 19. Mai 1350
Avingnon Vor Juni 1350
Avingnon Bischofsweihe vom Papst persönlich Mitte Juni 1350
Hülchrath 26. Jul 1350
Wittlich Bündnis mit EZB Trier 2.Sep 1350
Poppelsdorf Brief an König Karl IV, Reise zu ihm nach Böhmen zu gefährlich (1) 4.Sep 1350
Kloster Weiher vor Köln Bündnis EZB Mit Köln (2) 28. Sep 1350
Vreden Stift Vreden 25. Okt 1350
Bonn Dank an Bonn für die freundliche Aufnahme 14. Nov 1350
Köln ?

Bündnis Dortmund/EZB Köln tritt bei

20.Dez 1350
Godesburg 26. Dez 1350

So geht das erste Amtsjahr für Erzbischof Gennep zu Ende.

Ich habe mal die mittleren Entfernungen nach modernem Strassennetz zusammenaddiert, es kämen 2160 Kilometer an Reisetätigkeit zusammen. Leider fehlen mir noch Daten, um das mit den (möglichen) Wegen in der Mitte des 14. Jhd’s zu vergleichen.

Doch recht beachtlich, wenn man daran denkt, dass mit Pferd, Wagen und/oder Schiff gereist wurde, man den Naturgewalten ausgesetzt war und öfter ein Lager aufgeschlagen werden musste.

Die weiteren Aufenthalte dienen nur der Veranschaulichung, wo Genepp Station gemacht hat, ich finde es erstaunlich.

Die angebenen Wappen sind nur symbolhaft, bis auf das kölner Wappen (eigene Aufnahme) habe ich sie Wikipedia entnommen und können Mitte des 14. Jahrhunderts anders gestaltet gewesen sein.

1351 ff.

bei Engers 2. Apr 1351
Godesburg 7. Apr 1351
bei Neuß 4. Mai 1351
Landfrieden Brabant, Köln, Aachen, Ezb Gennep, 13.Mai 1351
Hülchrath Amt Hülchrath

Burg. Landesburg

13. Jul 1351
Soest 24. Aug 1351
Bonn 16. Nov 1351
Lechenich 3.Dez 1351

Was mir aufgefallen ist, dass gerne “bei Engers…etc” angegeben wird, ob damit evtl ein Lager gemeint wurde, eine Herberge? Burgen und Klöster werden sonst genannt. Leider lässt sich das aus den Unterlagen oft nicht ersehen.(16)

Rheinberg 19.April 1352

S.90

Attendorn 3. Juni 1352

S.91

Godesberg 8. Aug 1352

S.94

 

Brühl 9. Aug 1352
Andernach 27. Aug 1352
Köln ???? 22.Sep 1352
Landfrieden Gennep(Westfalen) ; Bischof v. Münster ; Bischof v. Paderborn ; Graf Engelbert von der Mark ; Städte Münster, Soest; Dortmund 16. Okt 1352
Bonn 11.Feb 1353
Uerdingen März/Apr 1353
Rheinberg März/Apr 1353
Kamp (Lintfort) 21. Mar 1353
Recklinghausen 6. Apr 1353
Rheinberg 10. Apr 1353
10.Juni 1353
Bonn 30.Juni 1353
Vor Daun 23.Juli 1353

 

Lechenich 10. Aug 1353
Brühl 23.Sep 1353

S.132

Köln Amtsantritt Coeln (angeblich) 10.Okt 1353

S.134

Lechenich 28. Okt 1353
Godesberg Burg und Amt Hardt⚔ 2. Nov 1354
Speyer 4.Dez 1353
Mainz Zeuge f. König Karl IV.

u.A. Burg Ahrenthal

(16) gute Ortsangabe 14.Dez 1353

S. 141 ff

Lahnstein 13. Jan 1354
Köln 2. Feb 1354
Aachen Krönung König Karls IV. Frau Anna 9.Feb 1354
Trier König Karl IV: Recht das Reichsbanner gegen die Feinde des Reiches zu führen „aufzuheben“

 

14. Feb 1354

S 150

Lechenich 27. Feb 1354
Metz Hoftag (15) 16.Mar 1354
Rheinberg 25 Apr 1354
Godesberg 8. Mai 1354
Rolandseck Hinweis auf Anwesenheit 14. Mai 1354
⚔Burg Griepekoven eingenommen (3) Hinweis auf Anwesenheit 30. Mai 1354
Lechenich, Burg (Wohnturm) Hochschloss W.Jülich, W v.Gennep 1. Jun 1354
Köln 7. Jul 1354
Gennep verletzt sich am Bein, heilt nie. (17) 14. Juli 1354
Truppen EzB und Markgraf von Jülich ⚔Zerstörung Burg Hoenborch (3) Ort unbekannt 22. Juli 1354
Rheinberg 2. Aug 1354
Soest 27.Aug 1354
Brilon 15.Sep 1354

Hanse

Schmallenberg Sep 1354

Hanse

Koblenz Vertrag EzB Trier, Ezb Mainz, EzB Köln

Landfrieden

24.9.1354
Hardt, Burg Nahe Euskirchen, gegen Abend 12.Dez 1354
Deutz 28. Dez 1354

S.189

Brühl, Wasserburg 4. Mai 1355

Regest S. 194

Bonn 2.Juni.1355
Lechenich Hochschloss 25.Juli 1355
Brühl 11. Sep 1355
Frankfurt 15. Dez 1355
Nürnberg Reichstag 24 Dez 1355~12.Jan 1356

 

10 Jan 1356 Goldene Bulle Rechte EzB Köln

 

Godesberg, Burg 3. Feb 1356
Lechenich Hochschloss 8. Mar 1356
Bonn 11. Mar 1356
Brühl 17. Mar 1356
Rheinberg 1.Apr 1356
Hardt, Burg 14. Mai 1356
Godesberg 15. Mai 1356
Neuß 26. Juni 1356
Brühl 13. Aug 1356
Kleve Weihe Neubau Chor Stift- und Pfarrkirche Kleve 14. Sep 1356
Köln 15.Sep 1356
Linz Amt Altenwied

Fähre Linz – Kripp

18. Sep 1356

 

S.235 Regest

Hülchrath ⚔ Amt Hülchrath

Burg. Landesburg

Bestellung des Marschalls Johann v. Padberg, Quittungen Sold (4) (3)

3. Okt 1356

 

S.239 Regest

 

Lechenich ⚔ Hochschloss

Schlichtung Burg Empel (6)

18.Okt 1356

S242+243 Regest

Godesberg 21. Okt 1356
Köln Genneperhof?

Sold (9)

2. Nov 1356
Lechenich 17. Nov 1356
Metz Reichstag, Hoftag (14) 29. Nov 1356

S.248ff Regest

Rolandseck Burg Nur Hinweis auf Anwesenheit 6. Jan 1357
Bonn 16. Jan 1357
Brühl 19. Jan 1357

 

S257 Regest

Koblenz Erneuerung Bündnis Trier, Mainz, Köln (12) 30 Jan 1357

S259 Regest

Aachen Ausbau Stadtbefestigung von Aachen Bulle Kaiser Karl IV (13) 14 Feb 1357
Andernach Bestätigung Privilegien Goldene Bulle 21. Feb 1357

S 260

 

Köln Dombau 26.Feb 1357
Rheinberg ⚔ Verlängerung Marschallamt Padberg 15. Mar 1357
Bonn ⚔(7) Quittungen an Söldner + Geschenke 20.Apr 1357

 

S. 268 Regest

Andernach Totschlag 29.Apr 1357

S.269

Aachen 31. Mai 1357
Rolandseck Burg Nur Hinweis auf Anwesenheit 6. Juni 1357
Brühl 20.Juni 1357
Köln ⚔ Nachlese Arnsberger Krieg

 

2. Aug 1357
Köln Dombau 2. okt 1357
Hülchrath 13. Okt 1357
Bonn 23. Okt 1357
Köln 26. Okt 1357
Bonn 30. Okt 1357
Godesberg 12.Nov 1357
Andernach 14. Dez 1357
Lechenich 31. Dez 1357
Bonn 24. Feb 1358
Brühl 13. Mar 1358

S.296

Bonn 26. Apr 1358
Lechenich 23.Mai 1358
Rheinberg 2.Juli 1358
20. Juli 1358 Aufhebung Interdict Arnsberg (10)
Köln 3. Aug 1358

S.312

Godesberg 11. Aug 1358
Lechenich 19. Nov 1358

 

Bonn 3. Dez 1358
Lechenich 8.Dez 1358
Köln 15. Dez 1358

S. 322

Lechenich 6. Feb 1359
Bonn 24. Feb 1359
Godesberg 25. Feb 1359
Rolandswerth, Befestigung Nur Hinweis auf Anwesenheit 1. Mar 1359

S. 327

Köln Rolandswerth, Aufgabe 12. Mar 1359

S.329

Mainz Treffen mit Kaiser Karl IV 15-16. Mar 1359

S.330

Rheinberg Treffen mit Abgesandten aus Xanten 23. Mar 1359
Aachen Zeuge f. Kaiser Karl IV. 26. Mar 1359

S.331

Jülich
Lechenich 6. Apr 1359
    Villmar  ⚔ Belagerung von Villmar durch EzB Köln und Trier Juni 1359
Linz 13. Juni 1359
Brühl Burg Neuenberg Verfügung 16. Juli 1359
Nachricht zum Stand der Belagerung von Villmar unklar, eher Botenbrief 26. Juli 1359
Lechenich 4. Aug 1359
Bonn 9. Sept 1359
Bacharach Unterredung Pfalzgraf Ruprecht d. Ä. und EzB Gerlach von Mainz

Verleumdung EvB Wilhelm Kaiser abzusetzen

11. Nov 1359
Rheinberg 9. Dez 1359
Lechenich 2. Jan 1360
Godesberg 11. Jan 1360
Vom Kaiser EzB Gennep soll vermitteln zwischen Frankreich und England ⚔ Brief durch Boten 27. Jan 1360

S. 361

Neuss 6. Mar 1360
Lechenich 11.Mar 1360
Rheinberg 13. Mar 1360
Köln 27. Mar 1360
Hafturlaub J unklar, unleserlich 28. Apr 1360

S.366

Lechenich 2. Mai 1360
Huissen Gelderland Treffen mit Abgesandten aus Arnheim zwischen 8. und 14. Juni 1360
Lechenich 21. Juni 1360
Neuß Streit mit Johann Herrn von Reifferscheid ⚔ 12. Aug 1360
Bonn Schiedsspruch ⚔ 23. Aug 1360

S.376

Rheinberg 14. Sep 1360
Köln Burg Tomburg 18. Sep 1360
Mainz 30. Sep 1360
Köln 1.Okt 1360
Mainz Kurfürstengeschäft 9. Okt 1360
Köln 3. Nov 1360

S. 385

Bonn 7. Nov 1360
Quittung für einen Hengst über 3 Fuder Wein und 200 Schilde, 150 Schilde bleibt der EzB schuldig J 25. Nov 1360
Köln 27. Nov 1360
Hackenbroich Streit mit Johann Herrn zu Reifferscheid

Burg Bedburg

 

vor 13.Dez 1360

S.391

Kronenburg S.394V
Virneburg
Lechenich 7. Feb 1361
Köln 25 Feb 1361
Rheinberg 5. Mar 1361
Köln 24.Mar 1361
Nürnberg 7.Apr 1361
Köln 1.Mai 1361
Vorahnung seines Todes? 23.Mai 1361

S.416

Bonn Bauarbeiten Ezb Burg Villich 29.Mai 1361
Köln Kapitelsaal Kölner Domstift 11.Jun 1361
Lechenich Stadt Zülpich 16.Jun 1361
Rheinberg 7.Juli 1361
Köln 12.Sep 1361
28. Okt 1361

Johann Herr von Schleiden

erobert Altenkirchen⚔

Lechenich 8.Jan 1362
Zwischenzeitlich EzB abwesend
Köln Rechte zur letzten Ölung an Pfarrer Johannes zu Kempen 27.Mai 1362

S. 431

Köln

15. Sep 1362

Zu (1) Seine Ablehnung den König Karl IV. zu treffen könnten in der Tatsache begründet sein, daß Reisen in der Pestzeit gefährlich war. Eine weitere Erklärung könnte sein, daß Gennep nicht zu König Karl IV. reisen wollte, der gegen seine Wahl eingetreten war und der durch Papst Clemens VI. dennoch ernannt worden ist.

Später wurden Gennep und Karl IV. sich schätzende Partner in der Reichspolitik.

Zu (2), ältestes bekanntes kölner Wappen aus dem Gereonsfenster von 1330, damaliges Wappen in Hansefarben mit drei goldenen Kronen, die 11 “Tränen” fehlten noch.

Zu (Arnsberg)

  • Gegen Arnsberg, Soldrechnungen
Johann von Padberg

 

Ritter Egbert Speigel und Johann Speigel und drei weitere Leute 100 Schilde
Johann, Gottschalk, Friedrich von Padberg und 17 weitere Leute 300 Schilde
Johann von Hatzfeld und 4 Weitere 100 Schilde
Volbert von Derenbach und 4 Weitere 60 Schilde
Kraft von Rodenhusen und 4 Weitere 50 Schilde
Heidenreich von Bochenowe und 1 Weiterer 25 Schilde
Ruprecht Schobel und 1 Weiterer 20 Schilde
Johann von Wellemere, Gottschalk v. Wellemere und 1 Weiterer 36 Schilde
Marschall selbst mit 30 Leuten 480 Schilde
Herrmann von Plettenberg und 2 Weitere 60 Schilde
Hunold von Plettenberg + 2 Weitere 100
Heinrich Spigel +25 Leute 600 alte Schilde
Johann von Sayn ungenannte Zahl Leute + Zugang zu Burg Freusburg (Vreusberg) Westerwald 250 Mark kölner Pagament (5)

1 Schild in cölnische Mark (5)

1363      3 Mark cölnisch           = 1     Schudet (Schild)
                                            franz. ecu (Silbermünze)

Kölner Pagament “Papierwährung”

Zu (6)

In einer Urkunde aus dem Jahr 1349 erklärt Rütger Empel zudem zu einem Offenhaus Kölns.[6] Trotzdem gab es weiterhin Konflikte, denn in der Folgezeit wurde Haus Empel durch erzbischöfliche Truppen belagert. In einem Sühnevertrag vom 18. Oktober 1356 musste
Rütger von Hönnepel dem Kölner Erzstift seinen Besitz erneut als Lehen und Offenhaus (8) auftragen. Außerdem wurde ihm verboten,
Haus Empel ohne die Einwilligung des Erzbischofs weiter zu befestigen.[7] Rütgers Sohn Luysse folgte seinem Vater als Besitzer nach und nannte sich als erstes Mitglied seiner Familie auch „von Empel“.
Im Jahr 1387 wurde die Burg durch Truppen der klevischen Stadt Wesel belagert, wobei die Belagerer schon eine Steinbüchse eingesetzt haben sollen.

Zu (7) Mit ⚔ gekennzeichnete Einträge sollen Konflikte markieren, nicht notwendigerweise gewalttätige Auseinandersetzungen

Zu (8) Öffnungsrecht – Wikipedia

Zu (9) Sold für Ritter Engelbert Zobbe 40 adelige Reiter 1800 Goldschilde

(10)

Ein Interdikt (lat.: „Untersagung“) ist das Verbot von gottesdienstlichen Handlungen, das als Kirchenstrafe für ein Vergehen gegen das Kirchenrecht verhängt wird.

(11)

In NRW sind Schummerungskarten über Geoportal bzw Bezirksregierung NRW öffentlich erreichbar.

Man findet viele Alte Wege 🙂

 

(12)

Kopfregest:

Die Erzbischöfe Gerlach von Mainz, Boemund von Trier und Wilhelm von Köln erneuern und verbessern ihre Einung und Freundschaft von 1354.

Vollregest:

Koblenz – Erzbischof Gerlach tut kund, dass er, Erzbischof Boemund von Trier und Erzbischof Wilhelm von Köln übereingekommen sind, ihre Einung und Freundschaft, die sie zu Koblenz am 24. Sept. 1354[a] geschlossen haben, zu erneuern und in etlichen Punkten zu bessern und zu klären.

Sie haben drei Ratmannen erkoren: Erzbischof Gerlach seinen Burggraf zu Lahneck (Lon-), Daniel von Langenau (-aw),[b] Erzbischof Boemund den Ritter Dietrich von Staffel und Erzbischof Wilhelm den Ritter Dietrich den Alten von Hadamar (-emar) . Diese sollen über Streitigkeiten, die Mannen, Burgmannen, Dienstmannen oder Untertanen eines der Erzbischöfe unter sich oder mit denen eines der anderen haben, mit Minne oder mit Recht entscheiden und zwar alle zwei Monate, vom Februar an, am ersten des Monats in Koblenz. Außerdem müssen die Ratleute zur Erledigung dringender Sachen, wenn einer von ihnen es fordert, binnen 8 Tagen nach dessen Mahnung in Koblenz zusammenkommen. Was zwei von ihnen bestimmen, ist rechtskräftig. Wer von ihnen seinen Ausspruch unter seinem Siegel gegeben hat, ist nicht verpflichtet, länger zu bleiben. Wenn einer der Ratleute stirbt, verhindert (begriffen wurde mit lybes not oder mit herren not) oder außer Landes ist, so hat sein Herr auf Mahnung der andern Ratleute unverzüglich einen Ersatzmann zu stellen, der seinen Eid den beiden andern Ratleuten zu leisten hat. Die drei Ratleute haben sich den drei Erzbischöfen gegenüber eidlich verpflichtet, nach bestem Wissen Recht zu sprechen. Wenn jemand einen Rechtsspruch der Ratleute nicht befolgt, so soll man gemäß den früheren Bündnisbriefen verfahren.[c]

In Streitigkeiten unter den drei Eizbischöfen selbst, in Sachen, die deren Stifte oder Lande betreffen, bei Schuldforderungen an die Erzbischöfe und andern großen Sachen haben die Ratleute nichts zu sagen; hierin soll es gehalten werden, wie das frühere Bündnis bestimmt.[d] Doch über Schulden, die Mann- oder Burglehen betreffen, sollen die Ratleute entscheiden. Wer nach dem Urteil der Ratleute von Lehen oder Burglehen Schuldforderungen an einen der Erzbischöfe hat, darf diesen pfänden, muß aber die Pfänder einem Amtmanne seines Herrn übergehen, um durch dessen Vermittlung befriedigt zu werden. Wer in anderer Weise pfändet, wird gemäß den früheren Bündnisbriefen zur Verantwortung gezogen. Wenn ein Mann oder Untertan des einen solche des anderen vor das Reichsgericht heischt, so soll der Herr des Beklagten nur dann die Sache vom Reichsgericht vor sein Gericht zurückfordern, wenn die Beklagten ihm genügende Sicherheit gehen, dass sie in der Suche vor den drei Ratleuten zu Recht stehen werden. Die Ratmannen haben des Recht, die bestimmten Tagungen zu verlängern oder zu kürzen (nach Mehrheitsbeschluß).

– G. zu Cobelencz off den nehsten mandag vor unsir frowen dage lichtmesse den man nennit zu latine purificacio 1357.

(13)

Kopfregest:

Bitte an Papst Innocenz VI. um ein Kanonikat des Würzburger Domstiftes für Lupold von Grumbach und ein solches in der Würzburger Diözese für Eberhard von Grumbach.

Vollregest:

K. Karl, Talayrandus, Kardinalbischof von Albano, Karl, Herzog von der Normandie, Delphin von Vienne und Erstgeborner des Königs von Frankreich, die Erzbischöfe Gerlach von Mainz, Wilhelm von Köln, Ludwig der Römer, Markgraf von Brandenburg und von der Lausitz, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Baiern und Erzkämmerer des römischen Reiches, Rudolf, Herzog von Sachsen, Erzmarschall des römischen Reiches, Ruprecht d. Ä., Herzog von Baiern und Pfalzgraf bei Rhein, Erzkämmerer des römischen Reiches, bitten P. Innocenz VI. um ein Kanonikat des Würzburger Domstiftes für Lupold von Grumbach (Grun-) und um ein Archidiakonat in der Würzburger Diözese für Eberhard von Grumbach.

– Genehmigt unter dem Datum: Avinione XVI. kal. Martii. anno V.

(14)

Metz (?) – Erzbischof Gerlach besiegelt (nach Boemund von Trier, vor Wilhelm von Köln, Ruprecht von der Pfalz und Ludwig von Brandenburg) die Urkunde König Karls IV. über die Beilegung des Streites, den die Herzöge Rudolf von Sachsen und Wenzel von Luxemburg über das Recht des Schwerttragens hatten.

– D. Metis 1357 indict. X., nonis Januar. stilo Gallico regn. 11, imp. 2.

(15)

Kopfregest:

Erzbischof Gerlach von Mainz ist mit anderen bei König Karl in Metz.

Vollregest:

Metz – Erzbischof Gerlach von Mainz, Erzbischof Balduin von Trier,[a] Erzbischof Wilhelm von Köln und Herzog Rudolf von Sachsen sind gegenwärtig bei dem Schiedsspruch König Karls zwischen den Pfalzgrafen Ruprecht d. Ä. und Ruprecht d. J., worin auch bestimmt wird, dass dieser für Schulden jenes nicht pfandbar sein soll.

Fußnotenapparat:

[a] Balduin war am 21. Jan. 1354 gestorben. Boemund von Saarbrücken wurde am 3. Februar erwählt, aber erst am 2. Mai durch Innocenz VI. providiert (Sauerland, Urk. und Regesten zur G. der Rheinlande 4 Nr. 86a und Nr. 122). Daher heißt es z. B. in Karls Urk. vom 20. März (Regest Nr. 98) vacante sede Treverensi. Boemund war in Metz zugegen und ging von dort, durch eine Supplik Karls unterstützt, am 31. März nach Avignon (Sauerland Nr. 103, Nr. 110, Nr. 147).
[b] wann wir zu anderen zeiten, do wir Romischer kunig gewest sein und unsir erste farte geyn Metze getan haben 1354 . . .
[c] Diese Urk. selbst — Or. Perg. (Siegel an Pressel): a. a. O. facz. 19; Regest: Böhmer-Huber Nr. 1809, Koch u. Wille Nr. 2799 – hat keine Zeugen und nennt keinen der drei Kurfürsten, die damals außer dem Pfälzer in Metz waren. Ihre Namen neben dem Balduins (vgl. Anm. 1) sind erst bei der Bestätigung hinzugefügt worden.

Zu (16)

Ort des Lagers

 

Kopfregest:

Kuno von Falkenstein bestätigt einige Verpfändungen durch Erzbischof Gerlach von Mainz.

Vollregest:

Kuno von Falkenstein (Valkinstein), Dompropst zu Mainz, bekundet, dass ihm sein gnädiger Herr Erzbischof Gerlach mit Willen des Domkapitels Klopp, Bingen, Ehrenfels und den halben Zoll daselbst und andere Burgen, Leute, Dörfer und Lande versetzt hat in der Weise, wie die im Wortlaut folgende Urkunde des Erzbischofs besagt.[a]

Er gelobt bei dem Eid, den er in den Sühne geschworen hat, die Pfandgüter, solange sie in seiner Hand sind, so zu halten, wie darüber bestinimt ist; dasselbe sollen auch seine Erben tun oder wem er die Pfandgüter übergeben wird. Wenn die Pfandgüter gelöst oder sonst ledig werden, wie es vereinbart ist, sollen sie ledig und los und auch die Mannen, Burgmannen und Leute der Pfandgüter ihrer Eide, die sie ihm darüber geschworen haben, ledig sein.

Mit ihm siegeln auf seine Bitte: Erzbischof Wilhelm von Köln, Erzkanzler in Italien, Johann, Elekt zu Straßburg und die Grafen Heinrich von Veldenz und Friedrich von Saarwerden.

– Geben off dem velde vor Mencz by santa Albans closter, 1354 des nesten fritages nach dem jaresdage.

(17)

Gennep verletzte sich am Bein (Juli 1354), leider habe ich über die Umstände (noch) nichts gefunden, er starb 8 Jahre später an der nie geheilten Wunde in Köln.

Quellen:

 

Über Rumburaqc

57, Köln um 1350, Armbrustschütze

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