Spinnen

Zum Spinnen benötigt man im Grunde genommen nicht viel, eine Handspindel benötigt einen Wirtel und ein Stöckchen, ein bisschen Hilfsfaden natürlich einige Fasern und schon kann es los gehen.

Man kann die Spindel rechts herum drehen oder auch links herum, Hauptsache man bleibt beim gleichen Faden auch bei der gleichen Drehung. Man spricht bei den 2 Drehrichtungen von S/Z Drehung.

Merkbild Z/S Drehung, S/Z Stellung

Das klingt erst einmal sehr simpel, aber man kann damit schon recht unterschiedliche Fäden bilden. Viel Drehung erzeugt einen festen Faden, wenig einen lockeren. Dreht man 2 solcher Fäden zusammen spricht man von zwirnen. Ein gezwirnter Faden ist deutlich robuster als ein Einfachfaden.

Mit unterschiedlich gedrehten Garnen lassen sich dann beim späteren verweben Muster erzeugen die erst durch den Lichteinfall wahr genommen werden können.

(zum tiefer einlesen https://www.zeitensprung-handweberei.de/2018/07/24/warum-unterschiedliche-spinnrichtungen/ )

Bevor gesponnen wird müssen die Fasern vorbereitet werden.

Schafswolle kann gewaschen, gezupft und oder gekämmt werden. Die Tiere wurden im Mittelalter (und davor) geschoren oder man wartete auf den natürlichen Fellwechsel und hat die Haare vom Tier gerauft. Beim raufen verbleiben die harten Grannenhaare am Tier.

Pflanzliche Fasern müssen aufwendig von Rinde und Bastschicht befreit werden.

Ab dem hohen Mittelalter kam das Wollrad auf. Man gibt dem großen Rad von Hand Schwung und ist so in der Lager echt schnell große Mengen Garn zu erzeugen. Dieses Garn ist allerdings nicht so hochwertig und reißfest wie Garn das mit der Handspindel gesponnen wurde.

Das Spinnrad mit Fußantrieb wie wir es heute kennen kam Anfang der Renaissance auf.

Zur Vertiefung ein Artikel auf meinem Blog :

Warum unterschiedliche Spinnrichtungen

https://www.zeitensprung-handweberei.de/2018/07/24/warum-unterschiedliche-spinnrichtungen/

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