Weben – eine grobe Einführung
Weben ist komplex.
Es gibt unterschiedliche Techniken und unterschiedliche Webgeräte.
Erste Gewebe finden sich schon in der Steinzeit. Vermutlich liegen die Erfindung von Korbwaren und den ersten Geweben nahe bei einander. So waren die ersten nachgewiesenen Gewebe aus dem Bast von Bäumen und sie wurden ohne großes Webgerät in Zwirnbindung hergestellt, diese Technik ist ein Mix aus Flechten und Weben. Dazu benötigt man lediglich 2 feste Punkte an denen das Gewebe beim Arbeiten fixiert wird.
Gewebe bestehen aus Kette und Schuss. Die Kettfäden sind dabei die Fäden die durch Litzen bewegt werden, sie müssen ein Fach bilden durch das man den Schussfaden eintragen kann.
Im gelben Kringel sieht man das geöffnete Fach, die 4 Pfeile markieren die 4 Schäfte.
Man geht davon aus dass im frühen Mittelalter zumeist auf dem Gewichtswebstuhl gewebt wurde.
Hauptmaterialien waren Wolle und Leinen.
Als Muster lassen sich Leinwandbindung/Tuchbindung, 2/2er Köper 2/1er Köper, Diamantköper und Fischgratköper am häufigsten nachweisen.
Grob kann man sagen dass die Stoffmuster/Bindungen ab dem 11.Jhdt. schlichter wurden, man vermutet einen Zusammenhang mit dem Aufkommen des Flachwebstuhls. Diamantköper und Fischgrat verschwinden im Fundgut und die Mode wird dafür üppiger im Stoffverbrauch. Das ändert sich zum späten Mittelalter hin, mit aufwendigen Streifenmustern, Karos und sehr aufwendigen Musterstoffen.
In Haithabu findet sich ein Rollenzug, den man einem Flachwebstuhl zuschreibt, diese Rolle gilt als frühester Nachweis für den Flachwebstuhl, wobei diese Rolle an sich auch eine andere Verwendung gehabt haben könnte. Der Flachwebstuhl scheint sich durchzusetzen, denn es lässt sich schneller und komfortabler damit arbeiten.
Nicht geklärt ist, an welchen Webgeräten die aufwendigen Seidenstoffe in China und dem Orient gefertigt wurden. Sie kamen als Importware zu uns und zeugen von großem Können.
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