Leinen

Leinen ist eine sehr alte Kulturpflanze mit hübschen kleinen blauen Blüten.

Lange Zeit war sie in unseren Breiten die wichtigste pflanzliche Textilfaser.

Leinen ist eine vielfältige Pflanze denn die Samen der Pflanze können gegessen oder zu Öl verarbeitet werden. Die Samen haben die Eigenschaft viel Flüssigkeit zu binden und entwickeln hohe Klebkraft, weshalb sie wiederum in der Textilverarbeitung als Schlichte (Appretur) eingesetzt werden können.

Die Verarbeitung von Leinen ist recht aufwendig. Verarbeitet werden die Fasern der Pflanzenstängel von der Stängelrinde befreit werden müssen.

Dies geschieht im ersten Arbeit-schritt durch die Röste (gezielter Verrottungsprozess), hier wird die Rinde spröde gemacht, durch das schlagen wird die Rinde abgeklopft. Weitere Reste fallen bei mehren Kämmvorgängen.

Leinengewebe hat von Natur aus einen edlen Glanz der durch bügeln verstärkt wird. Alternativ kann man durch das druckvolle reiben mit einem glatten Gegenstand diesen Glanz erzielen. (Gniedelstein aus Glas oder ein einfacher Stein)

Leinen ist nicht ganz so hautsympathisch wie Baumwolle, da oft winzige Rindenstückchen an den Fasern verblieben sind, diese können auf der Haut kratzen. (Tipp Kleidung auf der Hautseite gut bügeln) Leinen saugt sehr gut Feuchtigkeit auf.

Die Verarbeitung der Fasern erfordert Können und Geschick. Hat jede Faser beim weben ihre eigenen Ansprüche, so ist Leinen eine Diva. Leinen benötigt ein feuchtes Milieu beim weben. Vermutlich baute man deshalb Webhäuser in die Erde um dieses Milieu zu erzeugen.

Textilien aus Leinen sind recht formstabil da Leinen sich schwer dehnen lässt. Anders als andere Fasern läuft Leinen in der Regel nicht ein. Die Gewebe sind anspruchsvoll, wird es zu stark geknittert, können diese Knitter dauerhaft bleiben, denn die Faser ist an diesen Knittern gebrochen.

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